Schmelzmatrixderivat in Verbindung mit Knochenregenerationsmaterialien

  • Nicht selbsterhaltender intraossärer Defekt.
  • Beseitigung von Granulationsgewebe und Wurzelglättung (Scaling/Root planing).
  • Applikation von Straumann® Emdogain® auf die Wurzeloberfläche in apikal-koronaler Richtung und Setzen der Nähte.
  • Straumann® Emdogain® gemischt mit einem partikulären Knochenregenerationsmaterial.
  • Applikation des Gemisches aus Straumann® Emdogain® und Knochenregenerationsmaterial.
  • Reponierung des Lappens und Nahtversorgung. Übriges Straumann® Emdogain® Gel wird auf die Wundränder aufgetragen.
In Bezug auf einen Gewinn von klinischem Attachment und eine Reduzierung der Taschentiefe ist ein chirurgisches Verfahren vorteilig in der Behandlung von tiefen intraossären Taschen (PPD ≥ 6 mm) [1, 2, 3]. Schmelzmatrixderivat (EMD, Straumann® Emdogain®) ist nachweislich wirksam bei der Behandlung von Parodontaltaschen mit mehr als 6 mm Sondierungstiefe verbunden mit einem röntgeno-logischen vertikalen Knochenverlust von mehr als 3 mm. EMD induziert die Neubildung von Wurzelzement, Parodontalem Ligament und Alveolarknochen wie humanhistologische Studien belegen [4, 5]. Bei breiten selbsterhaltenden oder nicht selbsterhaltenden Defekten kann EMD in Verbindung mit einem Knochenregenerations-material verwendet werden. Es bietet ein Leitgerüst für osteogene Zellen, schafft Raum für den Regenerationsprozess und stützt das Weichgewebe.

Mischen mit Knochenregenerationsmaterial

Wenn Straumann® Emdogain® in Verbindung mit einem partikulären Knochenersatzmaterial verwendet wird, wird empfohlen das Granulat vor der Verabreichung mit dem Gel zu mischen. Applizieren Sie Straumann® Emdogain® dennoch vor Verabreichung des Knochenmaterial/ Straumann® Emdogain®-Gemischs auf die Wurzeloberflächen.

Barrieremembran

Eine Barrieremembran muss nicht verwendet werden, wenn Straumann® Emdogain® eingesetzt wird, da es derzeit keinen Beweis dafür gibt, dass der zusätzliche Einsatz einer Barrieremembran das klinische Resultat verbessert [6].

Orale Wundheilung

Straumann® Emdogain® ist indiziert die frühe Weichgewebewundheilung von chirurgischen Wunden als Teil von oralchirurgischen Verfahren (z. B. Lappenoperationen, Implantationen) zu unterstützen. Verabreichen Sie übriges Gel vor dem finalen Wundverschluss oben auf das Augmentat und auf die Wundränder, um die Weichgewebewundheilung zu verbessern.

Applikation des Knochenregenerationsmaterials

Füllen Sie den Knochendefekt soweit wie möglich mit den Granula auf, aber vermeiden Sie eine zu starke Kompression des Materials.

Intraossärer Defekt behandelt mit cerabone® und Straumann® Emdogain® - Dr. D. B. Hangyási
Intraossärer Defekt behandelt mit cerabone® und Straumann® Emdogain® - Dr. D. B. Hangyási

Zur Vermeidung eines Lappenkollaps und Unterstützung des Weichgewebes benötigen nicht selbsterhaltende intraossäre Defekte (1- oder 2-Wanddefekte) gewöhnlich volumenunterstützende Knochenregenerationsmaterialien. Nach der Lappenpräparation und Entfernung des Granulationsgewebes werden die freigelegten Wurzeloberflächen von Plaque und Zahnstein befreit. Die übrige Schmierschicht wird durch Applikation von Straumann® PrefGel® für 2 Minuten beseitigt. Nach gründlicher Spülung wird Straumann® Emdogain® aufgetragen, um die gesamten freiliegenden Wurzeln zu bedecken. Der Knochendefekt wird mit dem Granulat aufgefüllt, welches zuvor mit Straumann® Emdogain® gemischt wurde. Um die Weichgewebeheilung zu unterstützen, wird vor dem finalen Wundverschluss eine Schicht des Gels auf das Knochentransplantat aufgetragen.

Verschiedenartige Knochenersatzmaterialien können zum Auffüllen des Defekts dienen. cerabone® ist ein natürliches bovines Knochenersatzmaterial, das aus reinem Knochenmineral besteht. Aufgrund seiner natürlichen Knochenstruktur fördert cerabone® optimal knochenbildende Zellen und Blutgefäße. Eine weitere Alternative sind die allogenen maxgraft® Granula oder das synthetische Material maxresorb®maxresorb® ist ein biphasisches Material bestehend aus 60% Hydroxylapatit und 40% ß-Tricalciumphosphat. Während die zügige Resorption von ß-TCP Raum für die Knochenneubildung schafft, bieten die HA-Komponenten eine Volumenstabilität für einen längeren Zeitraum.

[1] Badersten et al. J Clin Periodontol. 1981 Feb;8(1):57-72
[2] Badersten et al. J Clin Periodontol. 1985 Jul;12(6):432-40
[3] Heitz-Mayfield et al. J Clin Periodontol. 2002;29 Suppl 3:92-102; discussion 160-2
[4] Sculean et al. J Periodontal Res. 1999 Aug;34(6):310-22
[5] Heijl J Clin Periodontol. 1997 Sep;24(9 Pt 2):693-6
[6] Sculean et al. J Clin Periodontol. 2008 Sep;35(9):817-24