Natürliche Heilung
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Nach der Zahnextraktion füllt sich die Alveole mit Blut, die Aktivierung der Gerinnungskaskade führt zur Ausbildung eines Fibrinnetzes. Dieses Blutkoagulum bildet den Ausgangspunkt für die Heilung und Regeneration der Alveole. Signalmoleküle im Blut fördern die Bildung von Blutgefäßen (Angiogenese), sie ziehen zudem zirkulierende Vorläuferzellen und Immunzellen an, ebenso wie Bindegewebszellen, die in das Koagulum einwandern und das Granulationsgewebe bilden. Daher ist die Bildung eines stabilen Blutkoagulums von großer Wichtigkeit für die Alveole.
Die Stabilisierung des Blutkoagulums kann durch Versiegeln der Alveole mit einem Weichgewebetransplantat (Socket Seal Technik) oder durch Applikation eine Kollagenschwamms (collacone®) erreicht werden. Die schwammartige Struktur von collacone® stabilisiert das Koagulum und bietet ein ideales Leitgerüst für die Adhäsion von Thrombozyten, Fibroblasten und Osteoblasten. Feine Blutgefäße wachsen in und durch den Kegel, als Ergebnis wird ein vorläufiges Gewebe in der Alveole gebildet. Dieses wird mit Sauerstoff, Nährstoffen und essentiellen Signalmolekülen versorgt, wodurch die knöcherne Regeneration der Alveole gefördert wird.
Obwohl das Knochenvolumen 4-8 Wochen nach einer Extraktion meist ausreichend ist (Resorption des alveolären Knochens hat noch nicht begonnen), kann ein bestehender knöcherner Defekt der Alveole während der Implantation durch Augmentation mit einem Knochenersatzmaterial und Abdecken mit einer Barrieremembran behandelt werden.