Ridge Preservation mit einer dPTFE Membran

  • Ridge Preservation mit einer dPTFE Membran
    Alveole mit Knochenwanddefekt.
  • Ridge Preservation mit einer dPTFE Membran
    Eine dPTFE Membran deckt das Augmentat und den Knochenwanddefekt ab und bleibt exponiert zur offenen Einheilung.
Alveolen mit defekten oder fehlenden Knochenwänden können mittels einer hochdichten PTFE (dPTFE) Membran in einem Verfahren zur offenen Einheilung regeneriert werden [1, 2, 3]. Aufgrund seiner geringen Porengröße agiert die dPTFE Membran nicht nur als Barriere gegen ein Einwachsen des Epithels, sondern auch gegen eine bakterielle Penetration und kann daher in der Socket- oder Ridge Preservation zur offenen Einheilung verwendet werden. Aufgrund des Entfallens eines primären Wundverschlusses wird auf diese Weise die Weichgewebekontur erhalten. Der fehlende Lappenverschluss vermeidet zudem ein Verschieben der Mukogingivalgrenze und die befestigte/keratinisierte Gingiva wird erhalten.

Applikation & Fixierung

Zur Gewährleistung der Membranstabilität und zum Schutz des Augmentates, sollte sich die Membran 3-4 mm über die Defektränder erstrecken. Bukkal wird permamem® nach Lappenpräparation so platziert, dass sie den Defekt vollständig abdeckt. Oral wird eine kleine Mukoperiosttasche präpariert, die sich 3-4 mm über die Alveolenränder erstreckt und in die die Membran eingebracht wird. Nach der Applikation sollte die Membran spannungsfrei über der Alveole liegen und durch horizontale Matrazennähte fixiert werden. Zu benachbarten Zähnen sollte ein Mindestabstand von 1 mm eingehalten werden.

Entfernung der Membran

permamem® sollte dann nach 3-4 Wochen wieder entfernt werden. Dieser Zeitraum reicht für die Stabilisierung des Blutkoagulums in der Alveole und den graduellen Umbau in Geflechtknochen aus, welche die Basis der knöchernen Regeneration darstellen.

permamem® in der offenen Einheilung - Dr. P. Di Capua
permamem® left in place for open healing - Dr. P. Di Capua

Aufgrund seiner dichten Struktur stellt permamem® eine effiziente Barriere gegen eine bakterielle und zelluläre Penetration dar und kann daher in der Ridge- oder Socket Preservation zur offenen Einheilung verwendet werden. In der Ridge Preservation wird die Membran so platziert, dass sie die Alveole und den Knochenwanddefekt vollständig abdeckt. Zur Stabilisierung wird sie vernäht oder gepinnt. permamem® lässt sich leicht nach der gewünschten Heilungszeit ohne Chirurgie mit einer Pinzette entfernen. Durch die nicht-chirurgische Entfernung der Membran nach der Einheilzeit entfallen große chirurgische Schnitte (vertikale Entlastungsinzisionen), was der Ästhetik und dem Patientenkomfort zugutekommt. Nach Entfernung der Membran sind der anfängliche Heilungsprozess und die Reepithelialisierung des regenerierten Weichgewebes innerhalb von einem Monat abgeschlossen.

Um die ossäre Regeneration zu fördern, sollte die Alveole mit einem osteokonduktiven Knochenersatzmaterial gefüllt werden. Dieses dient als Platzhalter und Leitgerüst für das Einwachsen von Vorläuferzellen. Die Vorläuferzellen migrieren in Alveole und Defekt, differenzieren sich zu Osteoblasten und bilden neue Knochenmatrix. Eine Mischung aus cerabone® und maxgraft® ist dabei eine exzellente Kombination. Während der bovine Knochen eine langzeitige Volumenstabiliät des augmentierten Bereichs gewährleistet, bestehen die allogenen Granula aus mineralisiertem Kollagen, fördern eine schnelle Integration und Remodeling und begünstigen damit die Bildung festen vitalen Knochens. Alternativ können auch cerabone® Granula oder Granula des synthetischen maxresorb® allein angewendet werden. Insbesondere dann, wenn eine Einheilzeit von mindesten 5-6 Monaten geplant ist.

[1] Carbonell et al. Int J Oral Maxillofac Surg. 2014 Jan;43(1):75-84.
[2] Bartee BK, Compend Contin Educ Dent. 1998 Dec;19(12):1256-8, 1260, 1262-4.
[3] Hoffmann et al. J Periodontol. 2008 Aug;79(8):1355-69.